Quantcast
Channel: Kommentare zu: Emanzipatorische Kinderliteratur, Stand your Ground und Pille danach – kurz notiert
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14

Von: Gunhild / IfGbsG

$
0
0

@Jane – sie sind keine Bedürfnisse, die notwendigerweise erfüllt werden müssen. Unter Bedürfnissen werden Dinge verstanden, ohne die es nicht geht, wie Schlaf, Essen usw. Fürsorgearbeit richtet sich auf Menschen, die Hilfe benötigen. Ein Mann, der Sex haben möchte, benötigt keine Hilfe, jedenfalls von keinem anderen Menschen. Es gibt keine Notwendigkeit, dass eine andere Person in seine Sexwünsche involviert ist, denn – und das ist der Knackpunkt – das betrifft die Selbstbestimmungsrechte der anderen Person. Und daher hat das sehr wohl mit Rape Culture zu tun: wer die Erfüllung von Sexwünschen als Notwendigkeit konstruiert, stellt damit automatisch darauf ab, dass es Menschen gibt, die sich dafür zur Verfügung stellen werden.
Es ist die Eigenschaft von Bedürfnissen, dass ihrer Erfüllung eine gewisse Dringlichkeit innewohnt. Sexarbeit/Prostitution als Fürsorgearbeit ist eine neue Variante der alten Triebtheorie, derzufolge Männer ihre Sex“triebe“ abreagieren müssen. Und „jemand“ muss sich dafür eben zur Verfügung stellen. Dieser Jemand sind im Patriarchat nicht zufällig meistens Frauen und Mädchen, deren körperliche und vor allem sexuelle Integrität grundsätzlich nur dann etwas zählt, wenn sie nicht anderen Interessen im Wege steht. Der Erfüllung männlicher Sexwünsche den Status einer Notwendigkeit zu geben, ist ein Grundmuster von Rape Culture.

[Anm.: Kommentar gekürzt, da an dieser Stelle keine erneute Grundsatzdebatte zu Sexarbeit geführt werden soll. Inhaltliche Diskussionen zur Care-Konferenz bitte nun dort weiter führen. Danke!]


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14

Latest Images

Trending Articles





Latest Images